Aktuelle Zahlen zeigen: Diese Berufe sind bei Unternehmen besonders begehrt

Aktuelle Zahlen zeigen: Diese Berufe sind bei Unternehmen besonders begehrt

News | 03.05.2024

Hilfskräfte in der Logistik, Verkäuferinnen sowie Arbeitskräfte im Büro und im Sekretariat sind nach einer aktuellen Analyse bei deutschen Unternehmen besonders gefragt.

Hilfskräfte in der Logistik, Verkäuferinnen und Verkäufer sowie Arbeitskräfte im Büro und im Sekretariat sind nach einer aktuellen Analyse bei deutschen Unternehmen besonders gefragt. Dabei gibt es teilweise deutliche regionale Unterschiede.

In Logistik und Lagerwirtschaft suchen Unternehmen in Deutschland derzeit besonders viele Arbeitskräfte. Ausgelöst wurde dies vor allem durch den Boom im Onlinehandel, der seinen Ursprung in der Corona-Pandemie hat.

Laut Zahlen des aktuellen Jobmonitors der Bertelsmann-Stiftung rangiert der Logistikberuf auf dem dritten Platz bei den in Deutschland am stärksten nachgefragten Berufen. Ebenfalls gefragt sind demnach Verkäuferinnen und Verkäufer im Einzelhandel sowie Fachkräfte im Büro und für das Sekretariat. Ebenfalls sehr gefragt sind Fachkräfte in der Gesundheits- und Krankenpflege wie zum Beispiel Krankenpfleger und Krankenschwestern. Sie rangieren derzeit auf dem achten Platz der von Unternehmen meistgesuchten Berufe.

Den größten Anstieg bei der Nachfrage konnten unter anderem Fachärzte aus den Bereichen Innere Medizin (Platz eins unter den Aufsteigern) sowie Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie (Platz vier unter den Aufsteigern) verzeichnen. Gestiegen ist ebenfalls die Nachfrage nach Fachkräften im Bereich der Kinderbetreuung und Kindererziehung.

Aufgrund des boomenden Onlinehandels und des damit verbundenen Bedarfs an Verpackungsmaterial verzeichnen auch Fachkräfte im Bereich der Papier- und Verpackungstechnik eine steigende Nachfrage. Dazu ist allerdings anzumerken, dass viele Berufe mit weniger nachhaltigen Tätigkeiten, den sogenannten Brown Skills, eine insgesamt sinkende Bewerberanzahl zu verzeichnen haben. Hier wird es also für Unternehmen immer schwieriger, passende Mitarbeiter zu finden.

Regionale Unterschiede bei der Nachfrage nach Berufen

In der Analyse zeigen sich aber auch deutliche regionale Unterschiede. 17 verschiedene Berufe schafften es auf Kreisebene auf den ersten Platz. Die Jobchancen für bestimmte Berufe können also regional deutlich variieren.

Berufe mit sinkender Nachfrage

Unter den Berufen mit einer zwischen den Jahren 2019 und 2022 am stärksten gesunkenen Nachfrage befinden sich Fachkräfte in der Mechatronik, der Werkzeugtechnik sowie Bankkaufleute. Seit dem Jahr 2023 steigt die Nachfrage nach diesen Berufen allerdings wieder an. Während der Anteil an Fachkraftstellen zwischen 2020 und 2022 um mehr als vier Prozentpunkte gesunken war, liegt er im ersten Halbjahr 2023 wieder bei etwa 41 Prozent und damit ungefähr auf dem vorherigen Niveau.

Steigende Nachfrage von der Hilfskraft bis zum Spezialisten

Gefragte Berufe gibt es nach wie vor in allen Anforderungsniveaus. Im Bereich der Hilfskräfte sind dies vor allem Mitarbeiter in der Lagerwirtschaft, im Reinigungsgewerbe, im Gastronomieservice sowie Gabelstaplerfahrer. Unter den Berufen mit abgeschlossener Ausbildung stehen ebenfalls Mitarbeiter in der Lagerwirtschaft, Pflegekräfte im Bereich Gesundheit und Krankenpfleger sowie Kraftfahrzeugtechniker hoch im Kurs. Auf höherem Anspruchsniveau werden vor allem Spezialisten auf Ebene von Meister, Techniker und Bachelor gesucht, und zwar vor allem in den Bereichen Unternehmensorganisation, Buchhaltung, Werbung und Marketing. Auf Expertenniveau liegen der Vertrieb und Softwareentwicklung auf den vorderen Plätzen.

Boom bei Online-Stellenanzeigen

In den letzten Jahren ist laut Jobmonitor die Zahl der von den Unternehmen veröffentlichten Online-Stellenanzeigen stark gewachsen. Im Jahr 2022 lag deren Anzahl bei 12 Millionen. Zumindest im ersten Halbjahr 2023 setzte sich dieser positive Trend mit 6,2 Millionen Online-Stellenanzeigen fort. Wie die weitere Entwicklung dieses Jahres aussehen wird, bleibt abzuwarten. Eine Abkühlung der Lage ist angesichts der gedämpften wirtschaftlichen Entwicklung in manchen Branchen möglich. Laut Bertelsmann Jobmonitor ist davon zum Beispiel die Baubranche betroffen.

Dr. Hans-Peter Luippold

Autor: Dr. Hans-Peter Luippold

Dr. Hans-Peter Luippold studierte Betriebswirtschaft in Freiburg und Köln und sammelte als Führungskraft bei Daimler, Volkswagen, Lufthansa, Wella und Vorwerk Erfahrungen in allen wesentlichen Unternehmensbereichen. Seit April 2000 ist er als Unternehmens- und Personalberater in Frankfurt am Main tätig. Er hält regelmäßig Vorträge und lehrt zu den Themen Erfolg und Karriere. Vernetzen Sie sich mit ihm über Xing und LinkedIn.